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Präventionsmanagement

Hypertensive Krise: Leitfaden für Notfallsituationen

Dr. Li Ming·Leiter Notfallmedizin
8 Min. Lesezeit
15. Februar 2024
NotfallbehandlungNotfallplanKrisenmanagementErste-Hilfe-Wissen

Definition und Risiken hypertensiver Krisen

Eine hypertensive Krise liegt vor, wenn der Blutdruck stark erhöht ist (typischerweise ≥180 mmHg systolisch und/oder ≥120 mmHg diastolisch) und gleichzeitig Organschäden auftreten. Unbehandelt kann dies zu schwerwiegenden Folgen führen.

"Die rechtzeitige Erkennung hypertensiver Krisensymptome und Behandlung in der goldenen Stunde sind entscheidend für die Senkung der Sterblichkeit." - Deutsche Hochdruckliga

Warnzeichen erkennen

Häufige Warnsymptome sind: starke Kopfschmerzen, starker Schwindel, Sehstörungen, Übelkeit/Erbrechen, Brustschmerzen und Atemnot. Bei diesen Symptomen sollte sofort der Blutdruck gemessen und medizinische Hilfe gesucht werden.

Besonders alarmierend sind Bewusstseinsstörungen, Krämpfe oder Halbseitenlähmungen - mögliche Hinweise auf einen Schlaganfall, der sofortige Behandlung erfordert.

Erste Maßnahmen zu Hause

Während auf medizinisches Personal gewartet wird: Patienten halb sitzend lagern und beruhigen, Atemwege freihalten, Blutdruck/Puls messen und dokumentieren, Krankengeschichte und Medikamente bereithalten.

Keine eigenmächtige Gabe von Blutdruckmedikamenten - ein zu starker Blutdruckabfall kann Organschäden verschlimmern. Körperliche Anstrengung vermeiden und Ruhe bewahren.

Während des Transports ins Krankenhaus

Bewusstsein und Vitalzeichen während des Transports weiter überwachen. Wenn möglich, Rettungswagen für professionelle Betreuung unterwegs nutzen.

Regelmäßige Medikamente und aktuelle Untersuchungsergebnisse mitnehmen - diese helfen Ärzten bei der Therapieplanung.

Prävention und Vorbereitung

Hypertonie-Patienten sollten einen persönlichen Notfallplan erstellen mit: Blutdruckmessgerät und Standardmedikamenten, Notfallkontakten/Krankenhausrouten, Schulung von Angehörigen in Notfallmaßnahmen.

Notrufnummern und Krankenhausinformationen im Handy speichern für schnellen Zugriff.

Management von Hochrisikopatienten

Bestimmte Gruppen haben höheres Risiko für hypertensive Krisen - ältere Menschen, Patienten mit schwerer Hypertonie und solche mit Begleiterkrankungen. Diese benötigen engmaschigere Blutdrucküberwachung.

Hochrisikopatienten sollten automatische Blutdruckmessgeräte für zu Hause haben und täglich messen. Bei deutlichen Anstiegen sofort ärztliche Hilfe suchen.

Erholungsphase

Die Phase nach einer hypertensiven Krise ist ebenfalls kritisch. Verordnete Medikamente einnehmen, Nachsorgetermine wahrnehmen und Lebensstil anpassen. Emotionale Schwankungen und Überanstrengung vermeiden.

In der Erholungsphase Blutdruckveränderungen genau überwachen, regelmäßige Tagesabläufe einhalten und leichte Aktivitäten durchführen.

Langfristige Präventionsstrategien

Der Schlüssel zur Vermeidung hypertensiver Krisen liegt im täglichen Blutdruckmanagement: regelmäßige Medikamenteneinnahme, Kontrolluntersuchungen, ausgewogene Ernährung, moderate Bewegung, Rauchstopp und Alkoholreduktion.

Gute Kommunikation mit Ärzten halten und bei Problemen konsultieren. Psychische Gesundheit und Stressmanagement sind ebenfalls wichtige Präventionsaspekte.

Dr. Li Ming

Leiter Notfallmedizin

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